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1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 44

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 44 — 10. und Ii. An der Südgrenze von Brasilien liegen die Republiken Paraguay und Uruguay. Paraguay liegt zwischen dem Paraguay und Parana und ist der zweite Binnenstaat Südamerikas. Die H a u p t st a d t ist Asuncion. — Uruguay, die kleinste der südamerikanischen Republiken, treibt besonders Viehzucht. Die Hauptstadt Montevideo liegt am La Plata. 12. Patagonien (d. h. das Land der Tierfüße, weil die Bewohner ihre Füße mit Tierhäuten bekleidet hatten) liegt südlich von der Argentinischen Republik, ist rauh und unwirtlich, und die Bewohner leben von Jagd und Fischerei. Patagonien ist zwischen Chile und Argentina der Länge nach geteilt. 13. Das Feuerland wird von dem Festlande durch die Magalhaens- st r a ß e (spr. Magaljängsstraße) getrennt. Es hat seinen Namen davon, daß die Bewohner bei ihren Fahrten auf das Meer Holzbrände in ihren Booten mit- nehmen, weil in der stets feuchten Sturmluft das Feueranzünden sehr erschwert ist. — Die Falklands-Jnseln sind von unzähligen Seevögeln und Seehunden bewohnt. Die Bedeutung der Inselgruppe liegt darin, daß sich die um das Kap Hoorn segelnden Schiffe auf ihnen mit Wasser und Vieh versorgen können. A u st r a l i c n. I. Name, Lage, Grenzen und Größe. Australien bedeutet „Südland" und hieß früher Neuholland, weil es von den Holländern entdeckt wurde. Es liegt im 30. der östlichen Halbkugel, südlich vom Äquator und in der Mitte der Wasserhalbkugel zwischen dem 10. und 39. Grad südlicher Breite und dem 131. und 171. Grad östlicher Länge, ist der abgeschiedenste und daher zuletzt entdeckte Erdteil. Die äußersten Punkte Australiens sind im N. das Kap Nork, im 8. das Kap Wilson, im 0. das Kop Byron (spr. Beirn) und lm W. das Westkap. Australien zerfällt in das Festland mit Tasmanien und die Insel- w e l t. Das Festland wird begrenzt von 2 O c ean e n, nämlich im N., W. und S. vom Indischen, im 0. vom Großen Ocean, und von Lmeeresstraßen, im N. von der Torresstraße und im 8. von der Baßstraße. — Australien ist der k l e i n st e Erdteil. Es umsaßt mit den dazu gehörigen Inseln 160 T. ^Meilen oder 9 Mill. Q]km, macht also von Europa 9/10 aus. Ii. Wagerechte und senkrechte Gliederung. a. Das Festland von Australien ist sowohl wagerecht als auch senkrecht sehr wenig gegliedert. Es hat die Gestalt eines Sechsecks, doch sind die Ost- und Westküste ausgebuchtet, die Nord- und Südküste eingebuchtet. Im N. macht nur die Carpeutarmliucht, im 8. die Australbncht einen tiefen Ein- schnitt. Dafür weist die Südostküste in Verbindung mit Tasmanien im kleinsten Umkreise den größten Hafenreichtum der Erde auf und ist darum der Mittel- punkt der Schiffahrt in der Südsee und der Ansiedelung (Kolonisation) Australiens

2. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 21

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 21 — den ganzen N. Asiens ein und ist im N. und W. % i e f I et n b , im 0. Berglanb. Der Norben Sibiriens ist eine schauerliche, moorige ober auch steinige Ebene (Tunbra), die nur im Sommer an der Oberfläche etwas auftaut, beren Unter- grunb aber jahraus, jahrein fest gefroren ist. Diese Gegenben sinb nur bünn vonnomaben -, Jäger- und Hirtenvölkern (Samojeben u. s. w.) bewohnt, die an die Russen Pelze als Steuern entrichten. In der Mitte und im 8. Sibiriens liegt das Gebiet ungeheurer Wälder, in denen Zobel, Hermeline, schwarze und blaue Füchse und anbere Pelztiere in großer Menge leben. An der Sübgrenze ist ein erträgliches Klima, sodaß baselbst Äckerbau und Viehzucht zu den wichtigsten Erwerbsquellen gehören. Hier giebt es auch in den Gebirgen, namentlich im Altai, eble Metalle in Menge. Die Arbeiter in den Bergwerken sinb burchweg Verurteilte aus dem Europäischen Rußlanb, welche nach Sibirien „verschickt" worben sinb. Tomsk ist H a u p t st a b t und wichtig st e Hanbelsstabt in West- s i b i r i e n und der Hauptsitz der Golbwäscher. — Tobolsk ist ein Hauptplatz für den H a n b e l mit Fischen und eine Hauptnieberlage für Pelzwerk. — Jrktttsk ist die Hauptstabt im mittleren Sibirien und wird „das sibirische Paris" genannt. — Jakutsk an der Lena ist die Haupt- Niederlage für das Pelzwerk und Elfenbein Ostsibiriens. Die Gegenb von Jakutsk gilt als die kälteste der Erbe. Das Klima Ostsibiriens ist überhaupt wegen seiner großen Kälte berüchtigt, hat aber im südlichen Teile des Landes, z. B. um den Baikalsee, manche Vorzüge vor dem europäischen in gleichen Breiten. Der eine Vorzug besteht in seiner Gleichmäßigkeit (Ende Oktober fällt gewöhnlich Schnee und dieser bleibt nach kurzem Kampfe mit dem Tauwetter liegen, sodaß sich eine bauernbe Schlittenbahn bilbet), der anbere in seiner Trockenheit, die zwar oft so groß ist, daß Holzsachen, welche in feuchteren Länbern hergestellt worben sinb, in Sibirien oft nach kurzem Gebrauche untauglich werben; aber der Gesunbheit des Menschen sagt das sibirische Klima trefflich zu, sodaß z.b. Lungenkrank- heiten in Sibirien unbekannt sind. — Kiachta ist der Vermittlungsplatz des Handels zwischen Nußland und China. — Ochotsk hat dem gegenüberliegenden Meeresteile den Namen gegeben. Hier arbeiten die schlimmsten Verbrecher in Kelten. — Die Bewohner der Halbinsel Kamtschatka leben von Fischerei und Jagd und haben nur Hunde zu Haustieren. — Zu Sibirien gehört auch die unbewohnte Inselgruppe Neu-Sibirien im Nörblichen Eismeere. b) Turiin (ober West-Turkestan) ist das Tiefland um den Aral- f e e. Es besteht aus Sandwüsten, Steppen und (an den Flußthälern) sehr fruchtbaren Oasen. Heiße Sommer wechseln mit lange anhaltenden, strengen Wintern. Die Bewohner führen ein Nomadenleben und treiben Pferde-, Schaf- und Kamelzucht. Sie sind in den Grenzgebieten als Räuber gefürchtet. — Die Hauptstadt Taschkend (d. h. Steinstadt, 100 T.) ist der Sitz der Regierung. — Samarkand war früher eine prächtige Stadt und die Haupt- stabt des von T i m u r (^ 1405) gegrünbeten Mongolenreiches. — Unab- hängig von Rußlanb sinb noch von Turan die beiben Fürstentümer (Chanate) Chikia und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstäbten. c) Kaukasten liegt zu beiben Seiten des Kaukasus, welcher sich in norb- westlicher Richtung vom Kaspischen zum Schwarzen Meere hinzieht und das Land in eine nördliche und südliche Hälfte scheidet. Die Bewohner des Gebirges zeichnen sich durch Körperschönheit aus. Die H a u p t st a b t Tiflis (100 T.)

3. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 38

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 38 — Vii. Die wichtigsten Länder und Staaten Amerikas. A. Nordamerika. l. Dänisch-Nordamerika oder Grönland (d. h. Grünland), die größte Insel Amerikas und der Erde, ist etwa 3 mal so groß als Skandinavien. Das Innere bildet eine von Eis überzogene Hochebene, so daß man das Land als einen einzigen großen Gletscher betrachten kann, aus dem einzelne kahle Felsgipfel emporragen. 9 Monate des Jahres ist der Boden selbst der Küstengegenden fest gefroren und hoch mit Schnee bedeckt. Die einheimischen Be- wohner sind Eskimos (d. h. Rohfleischesser). Sie wohnen im Sommer in _ Zelten von Tierhäuten, im Winter in niedrigen Erdhütten, immer aber nahe der Küste. Renntiere, Eisbären, Seehunde, Walfische und Fische geben den Ein- u wohnern Nahrung und Kleidung. Die Not hat die Eskimos zu sehr geschickten Seefahrern erzogen und ihren Erfindungsgeist geweckt (treffliche Waffen!), das enge Zusammenleben in der monatelangen Winternacht sie gutmütig gemacht. Gegenwärtig ist Grönland eine dänische Kolonie; die Missionare der Dänen (der berühmteste davon ist Hans Egede) haben die Bewohner zum Teil dem Christentume gewonnen. So sind an der Westküste eine Anzahl Missionsplätze entstanden, z. B. Friedrichsthal. 2. Britisch-Nordamerika umfaßt mit Ausnahme der Halbinsel Alaska das Festland Nordamerikas nörd- lich von den großen Seeen, hat fast die Größe von Europa, aber nur 5 Mill. Einwohner. Die Bevölkerung besteht im W. und N. größtenteils aus Jndianerstämmen, im 80. aus eingewanderten Engländern und Franzosen. Der Hauptreichtum des Landes besteht in unermeßlichen Wäldern mit vielen Jagdtieren, in der ungeheuren Menge von Fischen in den Flüssen und Seeen, in Steinkohlen- und Eisenerzlagern im Felsengebirge und im (mittleren und östlichen) 8. in fruchtbarem Ackerlande, auf dem vorzüglicher Weizen gedeiht. Britisch-Nordamerika zerfällt in folgende Teile: a) Canada, nördlich vom St. Lorenzstrom gelegen, ist wichtig durch seinen Holzreichtum und den fruchtbaren Ackerboden, welcher sich vorzüglich zum Getreidebau eignet. Merkwürdig sind in den Wäldern die vielen Zuckerahornbäume, aus deren Saft der Zucker, den man im Lande braucht, bereitet wird. Städte: Montreal (fpr. Montriöl) ist der erste Handelsplatz und die größte Stadt des ganzen Gebietes. — Quebeck (spr, Kwibeck) gehört zu den schönsten Städten Amerikas und ist eine wichtige Festung, welche für uneinnehmbar gilt. — b) Ntu- Braunschweig und Nen-Schottland haben ungeheure Wälder. Die größte Stadt ist Halifar (spr. Hälifäx), zugleich eine wichtige Station für die Dampf- fchiffahrt übers Meer. — c) Die Insel Neu-Fundland ist wegen des Kabeljau- fanges wichtig. Von dieser Insel stammen die großen, zottigen Neufundländer Hunde, die sich durch Kraft, ^Gelehrigkeit und Geschicklichkeit im Schwimmen auszeichnen. — d) Die Hudsonsbailänder zeichnen sich durch Reichtum an Pelztieren aus. — e) Britisch Columbia, das Gehiet vom Felsengebirge bis zum Großen Ocean, enthält Goldlager, ist aber noch wichtiger als einzige britische Kolonie am Großen Ocean. ■ - Tfvl&v,. A «tf friml Jluwvul «X (Jrlftmtfu fflyvw1

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 8

1899 - Wittenberg : Herrosé
_ 8 — Seiten zugänglich sind, meist eine große Fruchtbarkeit. — 2. Sie haben wegen ihrer Abgeschlossenheit manchmal eine eigentümliche Tier- und Pflanzenwelt; unbewohnte Inseln dienen auch zum Auf- enthalte für viele Tiere, z. B. Seehunde, Seevögel; Schildkröten legen ihre Eier auf ihnen ab. — 3. Die Bewohner der Inseln haben oft eigentümliche Religionsformen, Sitten und Gebräuche. — 4. Die Inseln geben oft Ver- anlassung zu Niederlassungen (z. B. lagen die Städte Tyrns und Sidou auf Inseln). — 5. Inseln werden manchmal zu Verbannnngs- orten benutzt, z. B. Elba und St. Helena (für Napoleou I.), Patmos (für Johauues), Van Diemensland (für Verbrecher). — 6. Inseln waren von großem Einfluß auf die Schiffahrt und bildeten die Bewohner benachbarter Küsten zu tüchtigen Seeleuten aus. — 7. Sie wurden Brücken für wandernde Völker, z. B. die griechischen Inseln für die Einwanderung von Asien nach Europa, die britischen Inseln von Europa nach Amerika; Sizilien verbindet Afrika und Europa; die dänischen Inseln begünstigten die Verbreitung der Germanen nach Skandinavien. — 8. Inseln sind von Einfluß auf die bildliche Redeweise, z. B. die Oasen sind die Inseln im Sandmeer; „Sprachinseln". Europa ist vou zahlreichen Inseln umlagert, welche sehr verschiedene Gestalten und Gruppierungen aufweisen und die Gliederung des Erdteils vermehren. Sie sind nahezu alle Küsteninseln und haben in Bezug auf Größe zusammen etwa soviel Flächenraum wie Skandinavien. Die größte Insel Europas ist Großbritannien (4000 ^Meilen). Im Nördlichen Eismeere liegen: 1. Die Spitzbergengruppe, unbewohnt, ein Weideplatz für Renntiere; 2. N o waj a-Sem lj a (d. h. Neuland), eine Doppelinsel, nur im Sommer von Jägern und Fischern bewohnt; 3. die Inselgruppe Fra n z -I o se p h s l a u d, die nördlichste in ewigem Schnee und Eis begrabene Inselgruppe Europas; 4. die Lofot-Juselu, spärlich bewohnt, aber im Frühjahr von zahlreichen Fischern besucht. Im Atlantischen Ozean liegen: I. Großbritannien und Irland; 2. die nördlich von Großbritannien gelegenen Inselgruppen: Hebriden, Orkneyinseln (spr. Orkni), Shetlandsinseln, Färöer (d. h. Schafinseln); 3. Island, die vom Festlande Europas entfernteste Insel; 4. die Azoreu, d. h. Habichtsinseln. In der Nordsee liegen: 1. die Inselkette längs der holländischen und deutschen Küste; 2. Helgoland, feit 1890 zum Deutschen Reiche gehörig. In der Ostsee liegen dänische Inseln (Laaland, Falster, Bornholm), deutsche Inseln (Alsen, Fehmarn, Rügen), schwedische Inseln (Öland und Gotland), russische Inseln (Dagö und Osel vor dem Rigaer Meer- buseu und die Alandsinseln, welche den Eingang in den Bosnischen Meer- busen verengen). — Im Kanal sind I. die Normannischen Inseln und 2. die Insel Wight (spr. Weiht), der „Garten Englands". Im Mittelmeer liegen: 1. die Balearengrnppe, 2. die Schwester- inseln Sardinien und Korsika, welche durch die Straße von Bonifacio getrennt sind; 3. die Jnfel Sizilien, von Italien durch die Straße von Messina geschieden; 4. die Maltagruppe, von den Engländern in Besitz genommen, ist besonders deshalb wichtig, weil sie nahe der Verengerung zwischen dem östlichen und westlichen Mittelmeerbecken liegt und, wie im Altertum Karthago von der anderen Seite aus, diesen wichtigen Meeresteil

5. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 303

1913 - Wittenberg : Herrosé
303 3. Hier wohnet sie in Demut still; doch wenn sie zum Schöpfer beten will, schwingt sie sich auf und singt ihr Lied, wo sie nur Gottes Auge sieht, und wer sie höret ihr Hochamt halten, den drängt es, betend die Hände zu falten. 4. Dein Segen. Herr, wie reich und hold. wie lacht und glänzt der Ähren Gold! O gib den Armen ihr täglich Brot und lindre ihre Sorg' und Not, datz froh, wie Lerchengesänge schweben. sich aller Seelen zu dir erheben! dui. Hammer. 191. Das Getreide. Tief in Asien lebte im grauen Altertume ein Volk der Hirten und Jäger. Unstät und flüchtig wanderte es mit seinen Herden und Jagdvorräten von Stätte zu Stätte. Bewegliche Zelte und düstere Felsenklüfte waren seine Wohnungen, blutige Spieße und schwere Keulen fast seine einzigen Kunstprodukte, Fleisch und Milch der Tiere, wilde Früchte der Bäume und unschmackhafte Wurzeln der Kräuter seine gewöhnlichen Nahrungsmittel. Un- bebaut lag das Feld. Die dichten Wälder wurden nicht gelichtet, die sumpfigen Ebenen nicht entwässert. Der Jammer und das Elend des Mitbruders rührte selten ein Herz; ungesellig wie das Raubtier lebte jeder für sich. Da ward, so geht die Sage, der Winter in diesem Lande so heftig, das; er auf zehn Monate stieg, und der Sommer so kurz, daß er nur noch zwei Monate währte. Und der Gott dieses Volkes befahl, das Land zu verlassen und nach Iran zu ziehen. Der Führer erhielt von ihm einen goldnen Dolch, mit diesem sollte er die Erde spalten. Das tat er, wohin er kam. Und siehe, Segen verbreitete sich überall. Das Land wimmelte alsbald von zahmen Haustieren; nie gesehene Pflanzen wuchsen empor und brachten wohlschmeckende Früchte; ein heiterer, meist wolkenloser Himmel spannte seine blaue Zeltdecke über ent- wässerte Felder und feste Städte, über stille Tempel und geräusch- volle Werkstätten. Das alles hat der goldne Dolch bewirkt, und dieser goldne Dolch ist der Pflug gewesen, und aus den Hirten und Jägern waren Ackerbauer geworden. Von nun an war ihnen das frühere Nomaden- und Jägerleben zuwider, und niemals sehnten sie sich nach diesem zurück. — Wie dieses Volk, so haben fast alle alten Völker den Segen des Ackerbaues so lebhaft empfunden, daß sie sich's nicht anders denken konnten, als daß ihre Götter einst selbst vom Himmel zu ihren Vätern hernieder gestiegen seien, um diese den Ackerbau zu lehren. Das glaubten auch die Ägypter von ihrem Gott Osiris und behielten eine solche Angst und ein solches Grauen vor dem Zurückkehren in den Nomadenzustand und

6. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 336

1910 - Wittenberg : Herrosé
Xii. Gesetz und Recht. 269. Segen der staatlichen Ordnung. Munter fördert seine Schritte fern im wilden Forst der Wandrer nach der lieben Heimathütte. Blökend ziehen heim die Schafe, und der Rinder breitgestirnte, glatte Scharen kommen brüllend, die gewohnten Ställe füllend. Schwer herein schwankt der Wagen, kornbeladen; bunt von Farben aus den Garben liegt der Kranz, und das junge Volk der Schnitter fliegt zum Tanz. Markt und Straße werden stiller; um des Lichts gesell'ge Flamme sammeln sich die Hausbewohner, und das Stadttor schließt sich knarrend. Schwarz bedecket sich die Erde; doch den sichern Bürger schrecket nicht die Nacht, die den Bösen gräßlich wecket; denn das Auge des Gesetzes wacht. Heil'ge Ordnung, segensreiche Himmelstochter, die das Gleiche frei und leicht und freudig bindet, die der Städte Bau gegründet, die herein von den Gefilden ries den ungesell'gen Wilden, eintrat in der Menschen Hütten, sie gewöhnt' zu sanften Sitten und das teuerste der Bande wob, den Trieb zum Vaterlande! Tausend fleiß'ge Hände regen, helfen sich im muntern Bund, und in feurigen: Bewegen werden alle Kräfte kund.

7. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 455

1910 - Wittenberg : Herrosé
Xiv. Weite Welt und Wanderung ins Weite. 455 liegende faserige Splint wird zu Kleiderstoffen verarbeitet, auch andere Teile des Baumes werdet! benutzt. Um das Mittelmeer kommt der Feigenbaum angebaut und verwildert vor. Er trägt süße, birnförmige Früchte. Die Samen- blüten find innerhalb der Feigen und werden mit Hilfe von Insekten befruchtet. Der Maulbeerbaum stammt aus China, wird aber auch bei uns im Freien gezogen, ©eine Blätter sind das Lieblingsfutter der Seidenraupe. Im südlichen Asien wächst der turmhohe Gift- baum, mit dessen giftigem Milchsäfte die Malayen ihre Pfeile ver- giften. 3. Der echte Kaffeebaum. Der Kaffeebaum ist ein immer Kaffeebaum. Teestrauch. grüner und immer blühender Baum, ans dessen Früchten das be- liebteste und verbreitetste Getränk bereitet wird. Er erreicht eine Höhe von 2—4 m. Die lanzettlicheu Blätter sind gegenständig. In den oberen Blattwinkeln fitzen die weißen Blüten und in den unteren die roten Steinbeeren in reichen Quirlen. Blühen und Reifen wechselt das ganze Jahr. Die Steinbeeren gleichen den Kirschen, nur haben sie statt des Steines 2 Kaffeebohnen in einer dünnen Samenhaut. Heute wird der beste Kaffee in Arabien (Mokka), Ost- und West- indien und Brasilien gebaut. Der Anbau macht nicht allzu viel Mühe und gewährt doch reichen Ertrag. Man hat ihn mit Erfolg in den deutschen Kolonien, besonders Östasrika, angefangen. Es konnnen jährlich wohl 1000 Millionen Pfund in den Handel.

8. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 445

1910 - Wittenberg : Herrosé
Xiv. Weite Welt und Wanderung ins Weite. 445 Guttapercha umschlossen. Die letzteren werden durch eine dicke Schicht geteerter Seide geschützt. Einen festen Halt bekommt das Ganze durch Umwicklung mit Seilen von galvanisiertem Eisendraht. Nach Friedrich Polack u. a. aus: Schanzes Lesebuch. 264. Das Telephon. Durch das Telephon oder den Fernsprecher ist unser an Erfin- dungen und neuen Einrichtungen reiches Zeitalter abermals um ein Fig. 5. Fig. 6. Verkehrsmittel bereichert worden, das deshalb hochbedeutsam ist, weil es den persönlichen Gedankenaustausch von Mund zu Mund auf größere, neuerdings sogar weite Strecken ermöglicht. Dadurch wird nicht nur Zeit gespart, sondern es werden auch Irrtümer vermieden. Das Telephon besteht aus einem Stahlmagneten, der an einem Pole von einer Kapsel oder Spule eingeschlossen wird, die mit feinem, gehörig isoliertem Kupferdrahte umwunden ist. Vor dem Ende des Magneten und durch einen geringen Zwischenraum von demselben

9. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 133

1910 - Wittenberg : Herrosé
V. Gesundheit und ihre Pflege, Krankheit und ihre Heilung, l 133 102* Die wundertätige Waffe. In den ausgedehnten Forsten eines westfälischen Edelmannes lebte vor Jahren eilt weithin bekannter Förster mit Namen Hubertus. Der brave Alte war nicht nur ein eifriger Weidmann und sorgsamer Haus- vater, sondern auch ein edler Menschenfreund. Mancher Kranke hatte scholl aus dem schlichten Forstbause ein wirksames Heilmittel oder einen weisen Rat bekommen, ulld bei vielen Unglücksfällen hatte die geschickte Hand des altell Försters Linderung uild Rettung gebracht. Der stets gefällige und freundliche Hubertus lvar jedoch kein Wunder- doktor oder Quacksalber. Er dachte sehr gering von seiner werk- tätigen Nächstenliebe und wies jede Belohnung für seine Bemühungen zurück. Bei schweren Krankheiten und in zweifelhaften Fällen ver- ordnete er immer dasselbe: „Holt schnell einen geschickten Arzt und erfüllt gewissenhaft all seine Befehle und Wünsche!" Eines Tages trat auch ein junger Manir aus der benachbarten Stadt in die freundliche Wohnung des Försters. Als Hubertus den hochaufgeschossenen, hageren und blassen Jüngling sah, strich er bedenk- lich den langen, weißsn Bart und dachte bei sich: „Der arme Meirsch, — er welkt dahin wie eine Blume des Waldes im engen Zimmer." Dalln fragte er nach der Beschäftigung und Lebensweise seines Gastes. „Dir kann geholfen werden," sprach der Förster, nachdem er dieklagen des Jünglings gehört und erwogen hatte. Dann holte er aus dem Eckschranke voll schwerem Eichenyolze ein kleines Pistol hervor. Es war all der Mündung fest verschlossen und nicht größer als ein Glied des Fingers. „Nimm diese unscheinbare Waffe," sprach der ehrwürdige Greis mit ernsten Worten, „und trage sie ein Jahr lang als Zierstück all deiner Uhrkette. Sie wird die Feinde deiner Gesundheit vertreiben und dich mehr kräftigen als kostbare Speisen und Geträilke. Aber nur in der reinen, belebenden Luft kann sie ihre Heilkraft ausüben; darunl sollst du sie täglich zwei Stunden lang in Wald und Feld umhertragen und vor jedem schädlichen Luftzuge in acht nehmen." Nach dieser Mahnung begab sich der Jüngling auf den Heimweg, ulld oftmals schaute er verwundert und enttäuscht aus das seltsame Gescheilk an der Uhrkette. Gleichzeitig aber faßte er den festen Vor- satz, die Ratschläge des erfahrenen Försters genau zu befolgen. Die niedrige Dachstube, die als Schlafgemach diente, wurde tags- über fleißig gelüftet und erhielt auch während der Nacht frische Lust durch das anstoßende Wohnzimmer. Die Fenster der kleilren Geschäfts- stube gewährten jetzt auch wieder dem erquickellden Morgenhauche wie der milden Abendluft beit lange versagten Eintritt. Die wunderbare Waffe hätte ja auch in einer verdorbenen Luft die gerühmte Heilkraft verloren! Aus diesem Grunde vermied der Genesende auch soviel als möglich die staubigen Straßen und dumpfen Gassen, und in den engen Wirtsstuben, deren Luft durch Rauchen und Atmen verdorben wird, war der Jüngling gar nicht mehr zu finden. Und wo lloch sonst die Luft durch die Abfälle des Hausgebrauchs oder durch vermodernde Pflanzen und Tiere, durch Sümpfe und Senkgruben oder durch ge-

10. Der Handwerker - S. 136

1908 - Wittenberg : Herrosé
gezeigt. Dadurch ist der elektrische Strom geschlossen, und das Gespräch kann beginnen. Beide Erfindungen, die Telegraphie, von den beiden Professo- ren Gauß und Weber in Göttingen und die Telephonie, von dem Volksschullehrer Philipp Reis erfunden, verbessert von dem Amerikaner Bell, haben unsern ganzen Verkehrs- und Nach- richtendienst au eine Stufe gehoben, die man früher nicht ge- ahnt hat. Lies zur weiteren Belehrung P. Eversheim: Die Elektrizität. ,, Berdrow: Buch der Erfindungen, p. 645 - 664. 68. Bedeutung der Ströme für den Verkehr. Unendlich vielfach ist das Leben des Menschen an das strö- mende Wasser geknüpft. Schon das stets sich erneuernde Bedürf- nis der Nahrung zwingt den einsamen Naturmenschen, seine Hütte am Ufer eines Baches aufzuschlagen. Dasselbe Bedürfnis treibt die Tiere zu den Flüssen, an deren Ufern sie ihre Sammelplätze und Lagerstätten wählen. Den Tieren folgen die Jäger und Fischer, die an den Flüssen auf und abziehen, um ihre Beute zu verfolgen. So sehen wir denn schon die unkultivierten Jäger- und Fischervölker Amerikas, denen die Flüsse in den Urwäldern als Wegweiser dienen, gewisse Flußgebiete sich aneignen und ihre Stämme, ihre Gemeinwesen, ihre Besitzungen nach Flußsystemen abteilen Längs der Flüsse, in den von ihnen getränkten Niederungen, bieten sich in der Regel die schönsten Weiden dar. In regellosen, wüsten Ländern gibt es oft keine anderen Weideplätze als an den Ufern der Quellen und Flüsse. Und so wird denn der Mensch auch auf der zweiten Stufe seiner Gesittung, als Nomade, an das fließende Wasser gebunden. Längs der Flüsse, besonders bei ihren Mündungen oder da. wo zwei Flüsse zusammenkommen, setzen sich die fetten Schlamm- teile ab. Es bilden sich fruchtbare Landstriche, so daß auch die ackerbauende Bevölkerung zu ihren Tälern und Niederungen her- angezogen wird. Vermehrt sich die Anzahl der Bewohner und ihrer Bedürfnisse, entwickelt sich dann der Handel und Verkehr,
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